Gemeinsamer Stammtisch zum Thema Mobilität mit Landratskandidat Hans Schreiner – „Mobilität bringt Menschen zueinander“
Am Mittwoch, 27. November nahm unser gemeinsamer Landratskandidat im Italia Bella an einem gemeinsamen Veranstaltung von SPD und Parteifreie Finsing und Bündnis90/Grüne teil.
Hans Schreiner hat sich nach einer Kurzen Vorstellung eindeutig zur Mobilität im Ländlichen Raum geäussert und vor allem auch zur speziellen Situation wie sie im Einflussgebiet von München anzutreffen ist.
Neben Hans Schreiner (Landratskandidat) bereicherten auch Horst Weise (Vorsitz ADFC Erding) und Michael Grindmayer (2. Vorsitz Verkehrsclub Deutschland/Ortsverband Erding, Freising, Dachau) mit ihrer Fachkompetenz. Moderiert haben den Abend die Vorsitzenden der Ortsverbände Gertrud Eichinger (SPD) und Andrea Struck (GRÜNE) .
Gertrud und Andrea beschrieben in ihrer Einführung die Entstehung des Antrags. So brachte der im Sommer veranstaltete Umweltaktionstag „MOVE“ erste Anregungen. In der Bürgerbefragung von „SPD und Parteifreie Finsing“ wurde deutlich, dass die Gemeindebürger durchaus an sichereren und bequemeren Alternativen zum privaten PKW interessiert seien.
Finsing diskutiert Verkehrswende und fordert konkrete Maßnahmen
„Wir möchten mit einer klaren Zielrichtung die Verkehrswende initiieren und haben viele konkrete Einzelmaßnahmen zusammengetragen. Entwickelt wurden diese teils in Ortsbegehungen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, aber auch beim Fahrradaktionstag im Sommer.“, sagte Gertrud Eichinger, Bürgermeisterkandidatin der SPD und stellvertretende Landrätin in Erding in ihrem Grußwort. „Wir brauchen weniger Autos und mehr attraktive Angebot, die komfortabel und intelligent, aber auch umweltschonend und sicher sind“.
In der regen Diskussion wurde unterschieden zwischen innerörtlichem und überörtlichem Verkehr. Der gemeinsame Landratskandidat Hans Schreiner zielt auf Gleichberechtigung aller Teilnehmer in den Orten ab und unterstützt dies zum Beispiel durch bequeme Radstellplätze oder langfristig gesehen durch autonom fahrende Busse. Überörtlich müssen die Hauptrouten des ÖPNV in der Taktung erhöht und die Angebote in den Randzeiten verbessert werden. Hans Schreiner machte klar, dass er sich bei einer erfolgreichen Wahl aktiv für den Ausbau des ÖPNV einsetzen wird. „Im Moment gehörten die Ortszentren den Autos, das müsse sich ändern. Wir müssten weg vom Vorrecht der Autos hin zur Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer*innen“.
Horst Weise vom ADFC Erding beschrieb ausführlich, dass in Erding der Radverkehr bislang fast ausschließlich zur Verbesserung des Angebots für Touristen diente, während die tagtägliche Mobilität der Bürgerinnen und Bürger eher als Randphänomen gesehen werde. Viel zu wenige, gut ausgebaute und sichere Radverkehrsachsen seien die Folge. Hier wollen sich „SPD und Parteifreie“ zusammen mit den Grünen besonders stark engagieren. Unbürokratische und schnelle Beseitigung bekannter Gefahrenstellen in den drei Ortsteilen des Finsinger Gemeindegebietes. Eine wichtige Achse ist der Kirchenweg zwischen Eicherloh und Neufinsing, der gefährlich schmal sei, wie ein Rad fahrender Vater aus Neufinsing berichtete. Am Beispiel der Radwegabsenkungen in den Orten beschrieb die Rollstuhlfahrerin Melanie Krautmann eindrücklich ihre täglichen Hürden, die auch jüngeren Radlern und Rollator-Nutzern Probleme bereiten.
Michael Grindmayer vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) betonte „Die bestehenden Probleme mit dem immer intensiveren Autoverkehr werden wir nicht mit immer neuen Straßen lösen“. Die Gemeinde müsse umdenken und für Individualfahrten effiziente und sparsame Mobilitätssysteme bieten wie Ridesharing, ÖPNV und Fahrrad. Dies setze jedoch künftig ein deutlich höheres Maß an proaktiven Maßnahmen seitens der Gemeinde voraus.
„Wenn die Gemeinde sich selbst ein Motto geben würde – etwa „Finsing – mobil aber vernünftig“ – und dies konsequent in Wort und Tat kommuniziere, dann wäre ein guter Anfang geschafft“, so Gertrud Eichinger. Wie bereits beim Umweltaktionstag schlug Gertrud eine „Qualtiätsoffensive Radverkehr“ vor.
Ein Mobilitätskonzept kann nicht nur auf das Fahrrad basieren. Auch in Zukunft wird es Autos geben und in vielen Regionen des Landkreises ist das Auto auch das ökologischte Verkehrsmittel. Josef Eichinger wies auf die Problematik der Park&Ride Parkplätze entlang der S-Bahn hin. Natürlich sollen soviele Pendler wie möglich auf den OPNV umsteigen doch ist es doch sehr unrealistisch dass bei Wind und Wetter und auch im Winter die Leute mit dem Rad zur S-Bahn fahren. Viele Anwesende sahen stimmten ihm zu.